Angespannter Jahresauftakt

Wie geht’s nun weiter?

München, 13 Apr. ’22

Q1 2022: Übersicht

Das erste Quartal im Jahr 2022 stand überraschenderweise nicht im Fokus von Covid, jedoch traurigerweise ganz im Zeichen des Krieges und seiner menschlichen Abgründe. Die russische Invasion in der Ukraine lies auch die Aktienmärkte nicht kalt und sorgte im Februar für eine deutliche Korrekturbewegung, vor allem an den europäischen Börsen.

Die strengen internationalen Sanktionen gegen Russland bestätigten das entschlossene Vorgehen gegen Präsident Putin, offenbarten jedoch auch die Kehrseite der Medaille der internationalen Verflechtungen und seiner wirtschaftlichen Folgen. Die kurzfristige Verdreifachung des Nickelpreises und Verdoppelung des Weizenpreises, sowie die Rückkehr des Ölpreises auf das alte Preisniveau von über 100 USD waren Sinnbild der problematischen Rohstoffabhängigkeiten von einzelnen Ländern und Rohstoffproduzenten.

Die anhaltend hohe Inflation bewegte die FED schließlich doch dazu im März die Zinswende einzuleiten und ihre Pläne in Hinblick auf weitere Zinsanhebungen im Jahr 2022 zu konkretisieren. Das diese Zinsanhebung für die meisten Investoren nicht überraschend kam, zeigte sich in der zweiten Märzhälfte, als die Börsen zur Kurserholung ansetzten und das Vorkriegsniveau (beinahe) wieder erreichten (S&P 500 / NASDAQ / DAX):

Auch im zweiten Quartal dürfte uns das Kriegsgeschehen weiter beschäftigen. Selbst bei einer baldigen Einigung zwischen Russland und der Ukraine, sollte uns die wirtschaftlichen Folgen auch noch in den nächsten Quartalen treffen. Denn die Rohstoffknappheit dürfte auch in den nächsten Quartalen zum Problem werden und die Lieferketten beeinträchtigen.

Eine offene Frage für Q2 wird sein, ob die internationalen Anleger und Investoren das Kriegsszenario nun allmählich anfangen auszublenden. Hinzu kommt die Frage, inwieweit die geplanten Zinsschritte der FED und der ihr folgenden Notenbanken bereits in den aktuellen Kursen miteingepreist sind. Fest steht nur eines: Die Marktrisiken bleiben unverändert hoch und erfordern ein geschicktes Händchen, um auch in diesen turbulenten Zeiten das Portfolio auf Kurs behalten zu können.

 

Artikel von Markus Polz

CM-Equity AG

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ImageSource: tradingview.com

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