Crisis Currency

München, 01 Mar. ’22

Wird die Nachfrage nach Edelmetallen ansteigen?

Der Monat Februar stand ganz im Zeichen des Russland-Ukraine-Konflikts und spitzte sich nun Anfang der Woche endgültig mit dem Einfall russischer Truppen in die Ukraine zu. Die Reaktion der Märkte folgte prompt und die europäischen Börsen verzeichneten am 24. Februar 2022 den größten Tagesverlust seit geraumer Zeit. Während die Aktienmärkte im Februar von hoher Volatilität geprägt waren und sich tiefrot einfärbten, stiegen jedoch Edelmetalle, allen voran Gold, deutlich im Wert und behaupteten eindrucksvoll ihre historische Stellung als „Krisenwährung“ und Portfolioabsicherung.

So gelang es Gold ab Mitte Februar aus seiner Seitwärtsbewegung zwischen 1.750 und 1.850 USD, die seit Sommer letzten Jahres bestand hatte, auszubrechen und das wichtige Preisniveau von 1.900 USD wieder zurückzuerobern. Die Frage ist nun, wie nachhaltig Gold das wiedererreichte alte Niveau nun halten kann? In der kurzfristigen Betrachtung nähert sich das Edelmetall – auf Basis seiner Relativen-Stärke – der überkauften Zone an, sodass ein Rücksetzer durchaus möglich erscheint.

Ob Gold den nachhaltigen Ausbruch schafft und auf die 2.000 USD zusteuert, oder ob es sich kurzfristig wieder dem Preisniveau von rund 1.840 USD nähern sollte, dürfte jedoch weiterhin vom russischen Vorgehen abhängen. Auch Überlegungen seitens der Notenbanken, die gestiegenen Rohstoffpreise und geopolitischen Risiken in ihre Zinsentscheidung noch stärker zu berücksichtigen, sind Faktoren, von denen die Goldpreisentwicklung mittelfristig abhängig sein wird. Zum aktuellen Zeitpunkt kann jedoch festgestellt werden: Gold bleibt in Sachen Portfolioabsicherung eine verlässliche Komponente für viele Anleger.

Article von Markus Polz

Head of Asset Management bei CM-Equity AG

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